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Ein riesengroßer Wunsch ist in Erfüllung gegangen!
Am
14.09.2005, dem Vorabend unserer mehr oder weniger geplanten Reise nach
Mexiko, überprüften wir ein letztes Mal unser
Gepäck.
Natürlich hatte keiner von uns beiden richtig schlafen
können, da wir etwas aufgeregt waren und ja schon um 3.30 Uhr,
also mitten in der Nacht, wieder aufstehen mußten, um
pünktlich am Flughafen anzukommen.
Als
wir vor dem Abflug durch die Kontrollen gelotst wurden, fand man in
meinem Handgepäck ein nicht identifizierbares Objekt,
woraufhin
ich alles ausräumen mußte - bis sich herausstellte,
daß es sich um mehrere Müsliriegel handelte, die ich
dann
behalten und wieder einräumen durfte.
Während
des Fluges erreichten wir eine Höhe von ca. 12192 m und eine
Geschwindigkeit von ca. 916 km/h. Aufgrund der Klimaanlage war es sehr
kalt im Flugzeuginneren (trotz meiner zwei Pullover und drei Decken),
aber als ich mitbekam, daß die Außentemperatur
teilweise
bis zu -59 C° betrug, war ich doch wieder etwas beruhigt. Vor
der
karibischen Küste gab es einige leichte Turbulenzen, was aber
in
diesem Gebiet nicht außergewöhnlich ist.
Um ca. 13.30 Uhr landeten wir
endlich in Cancún, allerdings mußte man ab jetzt 7
Stunden dazurechnen.
Wir
hatten uns für die ersten 1-2 Tage ein Hotel direkt in
Cancún ausgesucht. Nun mußten wir
überlegen wie wir
am besten dorthin kamen. Im gleichen Moment kam der Fahrer eines
Collectivo (Kleinbus) angerannt, um uns die Fahrt in die Stadt
anzubieten.
Leider
machten wir einen Preis aus, ohne uns die Währung dazu angeben
zu
lassen. Wir gingen natürlich von Pesos aus. Wir waren ziemlich
übermüdet und freuten uns darauf, erstmal im Hotel
auszuruhen. Am Ziel angekommen war die Überraschung
groß,
als mexikanische Pesos plötzlich US-Dollar sein sollten und
verlief nicht ohne lautstarken Streit mit dem Fahrer. Tja, so etwas
passierte höchstens einmal.
Das
Hotelzimmer war nett ausgestattet und hatte den Blick auf einen kleinen
Pool. Am zweiten Tag machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um
die
Stadt Cancún etwas zu erkunden. Zunächst liefen wir
zum
Busbahnhof, denn von dort aus sollte es morgen weitergehen. Als wir
dort etwas zu trinken holten, erklärte uns der Kassierer die
einzelnen Peso-Scheine und -Münzen.
Wir
sahen eine Art Prozession auf der Straße mit Trommlern,
Trompetern und Flötenspielern. Überall waren
sämtliche
Läden, Geschäfte und Cafés mit Girlanden
und
Luftballons in den Nationalfarben (grün-weiß-rot)
geschmückt. Auch Mc Donalds, in dem wir während
unserer
Stadtwanderung eine Pause machten und etwas aßen war
grün-weiß-rot geschmückt, und
überall waren sehr,
sehr viele Kinder. Ja, natürlich - heute, am 16.09. war ja
Unabhängigkeitstag.
Dann
wollten wir endlich an einen Strand. Es war sehr heiß und wir
waren schon ziemlich viel gelaufen. Wir fragten einen netten
Rollschuhfahrer auf Englisch wo es denn zum Strand ginge. Er zeigte uns
den Weg und wir liefen los. Eine nicht enden wollende
Straße...
an deren Wegesrand wir übrigens zum ersten Mal eine Art
kleinen
Leguan entdeckten. Auf einmal hielt neben uns ein Wagen - der
Rollschuhfahrer von vorhin - und bot uns an, uns bis zum Strand
mitzunehmen. Wir nahmen dankbar an und fuhren am Playa Linda und Playa
Langosta vorbei, wo er uns dann rausließ und eine
schöne
Zeit wünschte.
Endlich!..
Wasser... das Karibische Meer - es war ein öffentlicher Strand
und
wir badeten eine ganze Weile in dem herrlich lauwarmen Wasser.
Abends
tranken wir dann Kaffee und Bier im Hotel und aßen eine
Molcajete
de queso mit Kaktus u.v.m. dazu - alles schmeckte sehr lecker!
Am
nächsten Tag fuhren wir gegen 10.15 Uhr mit einem Bus nach
Tulum.
Um ca. 14.20 Uhr kamen wir dort an und fanden ein einfaches Zimmer mit
Haustier (Salamander). Das kleine Hotel war ziemlich in der
Nähe
der Ruinen von Tulum.
Auf
dem Fußweg dorthin sahen wir den Tanz der fliegenden
Männer,
ein 1400 Jahre altes Ritual der Voladores. 5 Männer kletterten
auf
einen bis zu 25 m hohen Baumpfahl, der Flötenspieler auf eine
kleine drehbare Plattform, über die Seile liefen, welche sich
die
anderen vier Männer (die Tocotines) um die
Fußknöchel
gewunden hatten. Der „Corporal“ saß auf
der Plattform
und spielte gleichzeitig Flöte und Trommel, wobei er sich in
alle
vier Himmelsrichtungen verbeugte. Die Tocotines nahmen auf einem
Holzrahmen Platz, schlangen sich das Seil zusätzlich um die
Hüften und ließen sich kopfüber mit
ausgestreckten
Armen in die Tiefe fallen, während der Corporal die
Hüften
schwang, um den Holzrahmen zum Kreisen zu bringen. Die Seile wickelten
sich dabei von der Achse des Baumstammes und die Männer
drehten
sich genau dreizehn Mal in immer größer werdenden
spiralförmigen Runden zu Boden. Dies hatte eine symbolische
Bedeutung: die vier Tocotines und die dreizehn Umdrehungen ergaben,
wenn man sie multiplizierte, die magische Zahl (bei Mayas und
Totonaken) zweiundfünfzig, das war die Anzahl der Jahre eines
präkolumbischen Zeitalters. Es wurde einst nur an bestimmten
Festtagen zu Ehren der Fruchtbarkeits- und
Frühlingsgötter
durchgeführt. Der Flötenspieler stellte dabei die
Sonne dar,
die anderen vier die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft. Je nach
Region gab es versch. Formen des Rituals, selbst in Nicaragua und
Guatemala.
Nach
dem ungefähr zehnminütigen Schauspiel liefen wir
weiter in
Richtung Ruinen, wobei 2 größere Leguane in aller
Ruhe
unseren Weg kreuzten. Ich hatte mich jetzt schon in diese niedlichen
Tiere verliebt, welche uns übrigens durch ganz Mexiko
begleiten
sollten.
Um
das Gelände der Ruinen zu betreten, mußte wir noch
eine
recht steile Treppe hoch- und durch eine Art Steintor laufen. Und was
sahen wir als erstes auf einem Mauervorsprung? Einen Leguan! Wir liefen
von einer Ruine zur anderen, studierten die auf Spanisch und Englisch
geschriebenen Tafeln davor. Dann kamen wir in ein Gelände, in
dem
es aussah wie im Paradies! Saftig grüne Pflanzen zwischen
Steinen
und Sand und wunderschöne duftende Blüten! Und
zwischendurch
immer wieder Leguane...
Ein
Stück weiter hatten wir eine beeindruckende Aussicht auf die
Küste vor Tulum. Wir liefen wieder ein paar Treppen hinunter
und
waren direkt am Strand. Leider sind wir nicht mehr zum Baden gekommen,
da uns ein Wärter verständlich machte, daß
die Anlage
bald schließen würde. Daher erkundeten wir noch den
restlichen Teil der Tulum-Ruinen und machten eine Menge Fotos.
Das
Abendessen nahmen wir in der Nähe unseres Minihotels ein. Wir
bestellten beide eine Pizza... was wir bekamen sah weder wie eine Pizza
aus noch schmeckte es danach. Aber im großen und ganzen war
„es“ recht gut und der Hunger war gestillt. Nur gab
es
unwahrscheinlich viele Moskitos oder ähnliche Tierchen, die
immerzu um uns herumschwirrten, so daß wir entschieden, uns
lieber noch in den Garten unserer kleinen „Pension“
zu
setzen und den Grillen im Vollmond zuzuhören.
Der
nächste Tag sollte uns zu den Tortugas (Schildkröten)
führen. Wir fragten an einem Kiosk nach dem Weg und verstanden
irgendetwas mit 3 km. Na ja, dachte ich, diese kurze Strecke
könnte ich auch mit meinen Flipflops zurücklegen, die
ich
gerade anhatte. Es stellte sich heraus, daß die 3 km eher 13
km
oder sogar noch mehr betrugen und ich letztendlich ohne Schuhe und mit
ziemlich demolierten Füßen auf der heißen
Straße
laufen mußte.
Wie
erleichtert waren wir, als wir endlich zu den Cabañas
(Strandhütten) kamen. Wir rannten quer durch eine, von Palmen
fast
zugewachsene Anlage und kamen an einen wunderschönen
menschenleeren Strand mit ganz feinem weißen Sand, wo wir
gleich
mit Klamotten in die Wellen sprangen und uns abkühlten. Immer
noch
keine Schildkröten weit und breit. Wir machten ein paar Fotos
von
den großen Wellen, aber gerade, als ich das letzte Bild im
Wasser
machen wollte, schwappte eine Welle über mich und meinen
Fotoapparat. Wenigstens hatten wir noch eine Digi, die funktionierte.
Als wir aus dem Wasser kamen standen auf einmal zwei Hunde vor uns und
sahen uns fragend an. Wir beachteten sie nicht weiter, aber ab diesem
Zeitpunkt begleiteten sie uns auf Schritt und Tritt.
Der
Himmel sah seit einiger Zeit so aus, als käme ein riesiges
Unwetter auf uns zu. Plötzlich fing es heftig zu donnern und
zu
blitzen an und wir dachten automatisch an diesen Hurricane, der vor ein
paar Jahren hier wütete. Es stürmte und regnete, im
Wasser
war es jetzt wärmer als draußen. Dann war nur noch
ein Hund
da und ließ uns nicht mehr aus den Augen. Irgendwann verkroch
er
sich aufgrund des Wetters bei einigen Strandhütten und wir
hängten ihn endlich ab. Das Wetter beruhigte sich nun etwas
und es
regnete auch nicht mehr so stark. Wir liefen immer weiter am Strand
entlang und entdeckten vier Pelikane auf einem Felsen, die wir
versuchten aufzunehmen, obwohl sie sehr weit weg waren - aber immer
noch keine einzige Schildkröte...
Ein
paar Kilometer weiter kamen wir zu einem hübschen kleinen
Strandrestaurant, in dem wir ein sehr gutes Essen hatten und Margarita
tranken. Nachdem wir uns gestärkt hatten, liefen wir noch ein
Stück, aber dann nahmen wir doch ein Taxi, um den Rest der
Strecke
zurückzufahren. Gleich bei der ersten Kurve rammte ein anderer
Fahrer den Spiegel unseres Taxis, doch unser Fahrer war ganz cool und
fuhr gelassen weiter.
Zurück
im Minihotel tranken wir noch einen Kaffee und beobachteten einen
winzig kleinen Frosch in seltsam aufrechter Haltung, den aber nur ich
sah...
Am
nächsten Tag, den 19.09., brachen wir mit dem Bus nach
Valladolid
auf und fuhren ca. 2,5 Stunden. Am Ortseingang sahen wir sehr viele
arme Menschen zwischen halboffenen Häusern und
herumstreunenden
Tieren - wie überall in den Ortsrandlagen.
Wir
hatten wieder Glück und fanden ein ganz ordentliches Zimmer.
Bei
so einer Reise quer durch das Land war man auch nicht immer so
anspruchsvoll. Oft war man froh, wenn man vor Einbruch der Dunkelheit
noch etwas fand. Dafür hatte man die Freiheit so zu planen wie
man
mochte.
Unsere
Rucksacktrolleys ließen wir im Hotelzimmer und gingen ein
bißchen durch die Stadt. Beim Zócalo kamen wir an
der
schönen Kathedrale San Gervasio vorbei, deren erster Bau
(1570) im
Krieg der Maya gegen die spanischen Eroberer 1702 gewaltsam entweiht,
daraufhin zerstört und neu aufgebaut wurde. Das Hauptportal
des
Neubaus zeigte als Zeichen ihrer Bestrafung nach Norden anstatt nach
Westen.
Als
wir danach in einem Straßencafé saßen,
unter den
Arkaden der Gebäude, die den Zócalo umgaben, gingen
wieder
heftige Wolkenbrüche los und auf der Straße
entstanden
regelrecht größere Teiche. Anfangs wunderten wir uns
noch
über die unwahrscheinlich hohen Randsteine, die sich nun aber
als
sehr praktisch erwiesen. Auf einmal standen zwei kleinere
Mädchen
an unserem Tisch und beobachteten uns. Vermutlich wollten sie betteln,
aber nach einer Weile sind sie wieder verschwunden. Uns fiel auf,
daß es bisher gar nicht so schlimm war mit der Bettelei wie
wir
schon gehört hatten.
Das
Wetter besserte sich schnell wieder und wir traten den
„Heimweg“ an, auf welchem wir an einer halboffenen
Restaurant- und Geschäftshalle mit Souvenir- und
Eßständen vorbeikamen, die durch einen Aufseher in
schwarz-weißer Montur, ausgerüstet mit Schlagstock
und
Telefon, beaufsichtigt wurde.
In
der nächsten Straße sahen wir eine Prozession,
vermutlich
zum 60. Jahrestag einer staatl. Schule - am Rand wurden Lebensmittel
und Blumen verkauft.
Im
Hotel fragten wir nach dem Weg unseres nächsten Ausflugsziels.
Die
Belegschaft sprach aber nur Spanisch und empfahl uns daher Pedro, einen
Fahrradverleiher in der selben Straße. Er erwies sich als
netter
und guter Informant, sprach ein wenig Englisch, und wir erfuhren von
ihm wo und wann wir am nächsten Tag starten konnten.
Langsam
waren die meisten unserer Klamotten „aufgebraucht“
und
daher wuschen wir einige aus und hängten sie direkt in unserem
Zimmer auf eine Wäscheleine, stellten den Ventilator an und am
anderen Morgen war fast alles trocken.
Um
10.30 Uhr liefen wir zu einem Collectivo, das uns in die Nähe
der
zwei Cenotes Dzitnup und Samula brachte. Ungefähr 2 km
mußten wir noch durch einen Wald laufen, um direkt
dorthinzugelangen.
Cenote
bedeutete „heilige Quelle“ und stammte von dem
Mayawort
„ts'onot“ ab. Cenotes waren schachtartige
Kalksteinlöcher, die in Karstgebieten durch den Einsturz einer
Höhle entstanden und mit Süßwasser
gefüllt worden
waren: Dabei löste sich das Kalkgestein auf, woraus sich
Höhlen und unterirdische Wasserläufe bildeten. Wenn
die Decke
einer solchen Höhle aufbrach, entstand eine
Tagöffnung, die
bis zum Grundwasser reichen und sich mit Regenwasser füllen
konnte. Auf der Halbinsel Yucatán gab es mehr als 3000
Cenotes,
die im Durchschnitt etwa 20 m, vereinzelt auch über 100 m tief
waren. Viele dieser Cenotes bildeten das vermutlich
größte
zusammenhängende Höhlensystem der Erde, welches unter
dem
Boden der Halbinsel eine Gesamtlänge von 133 km betrug - die
Gesamtlänge aller Systeme war jedoch wesentlich
größer.
Man ging davon aus, daß ungefähr 50% dieser
Höhlen
erforscht waren. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur
Unterwelt, nutzten sie als Brunnen, aber auch als religiöse
Opferstätten. Während der Regenzeit floß
das Wasser in
die unterirdischen Höhlen, wobei sich das
Süßwasser auf
dem Salzwasser ablagerte, ohne sich zu vermischen. Durch den Einschlag
des Chicxulub-Meteoriten bildete sich im Nordwesten von
Yucatán
ein halbkreisförmiger Ring von Cenotes, ein längst
verschütteter Kraterrand. Diese
„Monstercenotes“
konnten mehr als 150 m tief sein.
In
den Cenotes sah es aus wie in einer Tropfsteinhöhle, das
Wasser
war warm und glitzerte in fantastischen Türkis- und
Blautönen
durch die Sonnenstrahlen, die vereinzelt von oben hereinschienen. Man
konnte baden, schnorcheln und tauchen. Die meterlangen Luftwurzeln
eines Amata-Baumes hingen teilweise von der oberen Öffnung bis
auf
das Wasser herunter.
Am
21.09. sind wir bereits um 5.00 Uhr aufgestanden und gegen 7.15 Uhr mit
dem Bus nach Chichén Itzá gefahren
(Chichén
Itzá bedeutet soviel wie "nahe beim Brunnen der Itza"). Wir
bekamen um 8.30 Uhr in einer Unterkunft das Zimmer mit der Nr. 24,
welche aber als einzige nicht angebracht war. Außer einer
schönen großen Spinne auf der kleinen Terrasse gab
es keine
Haustiere in unserem Zimmer. Bis zur Pyramide des Kukulcán
(Bezeichnung der Maya für Quetzalcóatl = gefiederte
Schlange, Gott der Tolteken), auch El Castillo genannt, war es nicht
mehr weit - wir konnten mit einem Linienbus dorthin gelangen.
Die
Pyramide war 24 m hoch, hatte einen quadratischen Grundriss mit 55 m
Seitenlänge und wurde bereits um 800 im reinen Maya-Stil
erbaut.
El Castillo barg aber nicht nur einen älteren,
vollständig
überbauten Tempel im Inneren, sondern steckte auch voller
Symbolik: Die 9 Terrassen symbolisierten die 9 Unterwelten der Maya,
die umlaufenden 52 Reliefplatten standen für den
52jährigen
Kalenderzyklus und die 4 Treppen mit je 91 Stufen führten zur
obersten Plattform hinauf und ergaben zusammen die Zahl 365 (Tage). Die
Treppen waren am Fuß der Pyramide mit dem Kopf der
gefiederten
Schlange Quetzalcóatl (Kukulcán) verziert. Im
Inneren der
Pyramide fand man einen herrlichen Jaguar aus Stein, der in rot
bemalter Form und Augen aus Jade als Sitz gestaltet war und einst als
Thron eines Hohepriesters gedient haben könnte.
Eine
andere Besonderheit der Bauweise lag darin, dass die Pyramide von einer
Seite aus als akustischer Verstärker wirkte: Innen gab es
einen
Raum mit 3 Ausgängen, der von der äußeren
Pyramidenwand
umgeben war. Stand man vor dieser Seite, wurde der Schall viele hundert
Meter weit zurückgeworfen und verstärkt. Ein
Händeklatschen hörte sich dabei an wie ein
Pistolenschuss. Es
wurde vermutet, dass die Priester auf diese Art und Weise aus dem
Inneren der Pyramide über weite Distanzen sprechen konnten,
was
den Menschen wie göttliches Wirken erschienen sein
mußte.
Chichén
Itzá wurde um zwei Cenotes - Cenote de Xtoloc und Cenote
Sagrada
(auch Cenote de los Sacrificios) - herumgebaut.
An
der Nordseite des Castillo führte ein ziemlich gerader Weg von
etwa 400 m (der zu beiden Seiten von vielen Händlern, die
versch.
schöne Souvenirs anboten), direkt zu einer der Cenotes, zur
Cenote
Sagrada, dem „heiligen“ Opferbrunnen mit ca. 56 m
Durchmesser und ca. 50 m Tiefe. Auf seinem Grund fand man
große
Mengen von Gegenständen wie Schmuckstücke, Jade, Gold
und
versch. Keramiken - außerdem über fünfzig
männl.
Kinderskelette der Geopferten...
Weiterhin
besichtigten wir die Plattform der Venus, welche eine ebenso
architektonische Meisterleistung war. Sie befand sich neben der
großen Pyramide, die Treppen der Plattform wurden von einem
Schlangenkopf flankiert, der Quetzalcóatl -
Kukulcán -
als Morgenstern darstellte.
Der
Templo de los Guerreros (Kriegertempel), der von der Grupo de las Mil
Columnas (Halle der 1000 Säulen) umgeben war, wurde im
maya-toltekischen Stil erbaut. Auf der obersten Plattform war der Gott
Chac Mol (welcher allerdings nichts mit dem Regengott Chaac zu tun
hatte, er war anscheinend der Diener des Regengottes) in halb liegender
Haltung zu sehen. Die unteren Wände und einige Säulen
waren
mit Maskenreliefs geschmückt, welche Krieger und Adler
darstellten. Neben der Säulengruppe lag das Baño de
Vapor
(Dampfbad).
Die
mit langnasigen rüsselähnl. Göttermasken
bedeckte
Iglesia (Kirche) wurde dem Regengott Chaac gewidmet. Sie
besaß
nur eine Tür und die Fassade war vollständig mit
Abbildungen
von Tieren und Göttern ausgeschmückt. Vermutlich war
die
Iglesia eine Grabanlage.
Direkt
daneben lag der Caracol - Schneckenturm (Bezeichnung aufgrund seiner
inneren Wendeltreppe). Er stellte ein Observatorium dar, welches so
ausgerichtet war, daß man die Venus, den Sonnenuntergang und
den
astronomischen Süden sehen konnte.
Ganz
interessant fanden wir auch den Juego de Pelota (Ballspielplatz), der
größte der 520 Ballspielplätze auf
Yucatán. Das
Spielfeld betrug 168 x 38 m und wurde von 8 m hohen Mauern flankiert.
In
der Höhe von 6,50 Metern war an jeder Seite ein
schlangenverzierter Ring befestigt, durch den der Ball geschlagen
werden musste. Für den Ball gab es verschiedene
Gewichtsklassen:
400, 1000, 2000 oder 4000 Gramm. Der Ball musste ohne Hilfe der
Hände und Beine gespielt werden (also nur mit Schultern, Brust
und
Hüfte) - er soll den Weg der Sonne repräsentiert
haben. Die
Schutzkleidung war aus gehärtetem Leder gefertigt,
außerdem
trug ein Teil der Spieler zwei verschiedene Schuhe. Einer davon hatte
einen Schutz für den Knöchel, damit sich der Spieler
beim
Hinrutschen zum Ball nicht verletzte. Wenn der Ball ins Aus ging, wurde
er mit Hilfe eines Stocks zurück ins Spiel gebracht (man
durfte
den Ball ja nicht mit Hand oder Fuß berühren). Jede
Mannschaft bestand aus fünf und sieben Spielern, die bisweilen
auch ungleich aufgeteilt wurden. Man war sich nicht ganz sicher, ob
nach dem Spiel der Gewinner oder Verlierer enthauptet wurde - auf jeden
Fall sollte es eine Ehre gewesen sein.
Der
Spielplatz selbst hatte eine ausgeklügelte Akustik. Man
stellte
sich jeweils in die mittigen Kopfgebäude und konnte sich so in
Ruhe unterhalten, obwohl der andere fast 200 Meter weit entfernt war,
ohne dass Drittpersonen die Unterhaltung mitbekamen. Wenn man irgendwo
auf dem Platz in die Hände klatschte, erhielt man ein 7-faches
Echo, da die Mauern am Rand des Spielfeldes aus sieben verschiedenen
Kalk-und Sandsteinen gebaut wurden - eine meisterhafte Konstruktion.
Auf
der rechten Seite vor dem Einlaß zum Ballspielplatz fanden
wir
den Templo de los Jaguares (Jaguartempel). Im seinem Innern befanden
sich schöne Wandreliefs. Die Treppe, die links herum zum
Tempel
hinaufführte, war abgesperrt.
Hinter dem Juego de Pelota stand
der Templo del Hombre con Barba (Tempel des bärtigen Mannes).
Wir
besuchten noch weitere Bauten in der Tempelstadt wie z.B. die
Gräberplattform, die nordöstliche Kolonnade, die
skulpierten
Säulen und das Nonnenkloster, welches allerdings eher den
Zweck
eines Zeremonial- und/ oder Verwaltungsortes hatte.
Am
Rande Chichén Itzás stand die Pyramide des
Hohepriesters,
unter der das Grab eines Priesters gefunden wurde. Die Treppen der
Pyramide wurden von Schlangen gesäumt. In Innern
führte ein
vierundzwanzig Meter tiefer Schacht zu den Gräbern hinunter.
Dahinter
war der Templo del Venado (Tempel des Hirsches) und die Casa Colorada,
das Rote Haus, das nach den roten Fragmenten, die man im Innern fand,
benannt wurde. Wahrscheinlich diente es öffentlichen und
religiösen Zwecken.
Dann
standen wir wieder vor der Kukulcán-Pyramide. Wie gerne
wären wir dort hinaufgestiegen, um uns einen Rundumblick zu
verschaffen, doch der Pyramidenaufgang war leider bis zum 24.09.
gesperrt. Vielleicht hatten wir ja die Möglichkeit, noch
einmal
hierher zurückzukehren.
Heute
war die Tag- und Nachtgleiche, die es nur zweimal pro Jahr gibt - am
21.03. und am 21.09. Erst sah es so aus, als würde das Wetter
nicht mitmachen, aber dann konnten wir ein beeindruckendes Schauspiel
am späten Nachmittag sehen: Die 9 Terrassen warfen
nach
unten wandernde Schatten auf die Seiten der Treppen, und es sah
tatsächlich so aus, als wenn die gefiederte Schlange
Quetzalcóatl die Treppen hinabstieg!
Zum
Abschluß unseres Besuches in Chichén
Itzá
ließ mein Freund sich als Andenken einen schönen
Kettenanhänger aus Silber mit golden Schriftzeichen bzw.
-symbolen
mit seinem Namen in der Mayasprache anfertigen. Für meinen
Namen
waren leider nicht alle Mayazeichen vorrätig.
Das
war wieder ein sehr erlebnisreicher Tag und nach einem guten Abendessen
und einem Spaziergang durch die wunderschön bepflanzte
Hotelanlage, u.a. mit einem Pool aus natürlichem Fels, fielen
wir
müde ins Bett.
Nach
einem leckeren Frühstück am anderen Morgen fuhren wir
mit dem
Bus weiter nach Mérida, wo wir uns einen Wagen ausleihen
wollten. Nachdem wir angekommen waren, schauten wir in unseren
Reiseführer, um herauszufinden, in welche Richtung wir nun
laufen
mußten. Die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán
hatte,
wie so viele lateinamerikanische Städte, ein gitterartiges
Straßensystem, in dem die Straßen ganz einfach mit
den
geraden Zahlen von Nord nach Süd und die mit den ungeraden von
Ost
nach West verliefen. Dennoch waren wir froh, als wir von einem netten
jungen Mann aus einem Touristikbüro zu unserem "Car Rental"
geführt wurden. Wir konnten hauptsächlich auf
Englisch
kommunizieren und suchten uns einen Nissan Tsuru aus, mit dem wir dann
quer durch das Land fuhren.
Nach
ca. 175 km kamen wir um ca. 22.30 Uhr in Campeche an. Nach 1540 war
dies der wichtigste Hafen Yucatáns. Nachdem dieser Ort immer
wieder von britischen und niederländischen Seeräubern
überfallen wurde, baute man Befestigungsanlagen. Die
Stadtmauer
wurde weitestgehend abgetragen und zur Pflasterung der Altstadt
verwendet. Die Festungen selbst, in denen man heute vorwiegend Museen
fand, waren erhalten geblieben.
Da
es schon relativ spät und dunkel war, hatten wir nicht mehr
viel
Zeit, uns ein Zimmer für eine Nacht zu suchen. Wir nahmen das
erstbeste... Es war eine Art nachgebaute Kajüte mit sehr hoher
Decke. Wir hatten sogar einen „Hubschrauber“ im
Zimmer -
dieses laute Geräusch wurde von dem Ventilator erzeugt,
nachdem
wir ihn eingeschaltet hatten - eine Klimaanlage war nicht vorhanden.
Außerdem gab es eine Toilettenspülung zum Drehen,
was wir
hier auch zum ersten Mal sahen.
Wir
luden unser Gepäck ab und nahmen auf dem Weg zum Hafen noch
einen
Mitternachtssnack ein, der aus Maccaroni, Reis mit frittierten Bananen
und einer unglaublich scharfen grünen Soße bestand.
Normalerweise war das Essen in Mexiko eher mild und kaum
gewürzt,
es sei denn, man bestellte Gewürze bzw. Soßen extra
dazu.
Wir gewöhnten uns aber schnell an diese grüne
Soße und
kamen auf den Geschmack. Endlich mal etwas pikantes.
Die
Häuser waren ohne Zwischenräume direkt aneinander
gebaut -
niemand hätte hier so ohne weiteres abhauen oder sich
verstecken
können. Wir flanierten noch etwas den Hafen entlang, gingen
dann
wieder zurück in unser Zimmer und stellen den
„Hubschrauber“ ab, wodurch wir dann eine sehr warme
Nacht
hatten. Nach einem prima Frühstück in dem gleichen
Lokal wie
am Vorabend brachen wir um ca. 10.30 Uhr nach Palenque auf.
Wir
kamen durch schöne Landschaften und überquerten sehr
viele
Brücken. Nach ein paar Stunden mußten wir tanken und
fuhren
eine Pemex-Tankstelle an. Diese Zeit nutzte ich, um auf's WC zu gehen.
Vor der Tür wurde Toilettenpapier in sehr kleinen Mengen
verkauft
- zum Glück hatte ich noch Tempos dabei. Als ich dann
zurück
ans Auto lief, wunderte ich mich warum der Schlüssel auf
einmal
nicht mehr paßte. Ein Mann in Unterhosen lief auf mich zu und
sagte etwas auf Spanisch was ich kaum verstand. Erst dann wurde mir
klar, daß ich mich im Wagen geirrt hatte - wir waren wohl
nicht
die einzigen, die so einen Nissan ausgeliehen hatten. Mein Freund
beobachtete dies von weitem und fing an zu lachen. Dabei bemerkte er
gar nicht, daß er die falsche WC-Tür für
Damen
erwischte, woraufhin ich an der Reihe war mit Lachen.
Wir
fuhren direkt an der Küste entlang, durch
Champotón, dann
machten wir eine Pause an einem schönen Strand, den wir wieder
ganz für uns alleine hatten. Das war der Vorteil, wenn man in
der
Nebensaison reiste. Die Küstenstraße führte
jetzt
zwischen dem Golf von Mexiko und der Laguna de Términos
hindurch, wo wir dann in Ciudad del Carmen nach Zacatal
übersetzten. Das war vielleicht eine Brücke: Wie bei
einer
Achterbahn führte sie auf einmal ganz steil nach oben, um dann
sofort wieder abzufallen. Wozu dieser Bogen diente fanden wir nicht
heraus.
Wieder
auf der Landstraße wollten wir eigentlich durch Villahermosa
fahren, einer recht modernen Stadt, die hauptsächlich von den
Ölfunden im Meer lebt. Leider verfuhren wir uns etwas, so
daß wir eine Stunde später als geplant dort
hindurchkamen.
Die
wenigen Straßen gingen fast alle geradeaus, waren unendlich
lang
und rechts und links nur Dschungel. Auf einmal rumpelte es - wir fuhren
durch ein Schlagloch. Da es bereits früher Abend und nicht
mehr
ganz so hell war, konnte man die Straßenbeschaffenheit nicht
mehr
so deutlich von weitem erkennen. Nun tauchten auf der ganzen
Straße verteilt Schlaglöcher auf, welche so
angeordnet
waren, daß man gar nicht die Möglichkeit hatte, sie
alle zu
umfahren. Sie waren teilweise so tief, daß wir manchmal
hofften,
unser Nissan würde das alles unbeschadet überstehen,
obwohl
wir natürlich die Geschwindigkeit stark reduziert hatten. Aber
wir
mußten ja weiter, um heute noch Palenque zu erreichen.
Dann
teilte sich die Straße und wir nahmen die „besser
aussehende“. Auf einmal sahen wir vor uns eine Kontrolle -
wir
mußten bereits die Bundesstaatsgrenze zw. Tabasco und Chiapas
erreicht haben. Wir hielten bei den Grenzwachen an, die schon mit
angezogenen Maschinengewehren bereitstanden. Es wurde auch hier sehr
streng kontrolliert, da überall viele Drogen geschmuggelt
wurden.
Wir mußten den Kofferraum öffnen, um unser
Gepäck
kontrollieren zu lassen. Gleich bei der ersten Tasche, die
durchwühlt wurde, griff ein Grenzposten in eine Cremedose, die
sich geöffnet hatte und verzog das Gesicht. Daraufhin durften
wir
wieder einsteigen und fuhren weiter Richtung Palenque. Wir befuhren
u.a. eine Straße, die von Bananenplantagen gesäumt
wurde -
kilometerlang nichts als Bananen.
Als
wir in Palenque eintrafen war es dunkel, aber wir fanden unser
ausgesuchtes Hotel aus dem Reiseführer recht schnell. Es war
ein
nettes Hotel mit einem herzigen Vorgarten mit kleinen Palmen,
Blumenranken, viel Grün, ganz vielen Geckos, einer
schönen
Laube und Bäumen, die ganz schwarz waren von den vielen
Vögeln, die dort ihre Abendlieder sangen.
Am
nächsten Morgen erreichten wir die Ruinas von Palenque - diese
Ruinenstadt lag auf einer Terrasse an den Hügeln des
Hochlandes
von Chiapas, durch welches zahlreiche kleine Bäche flossen. Es
wurden bisher erst ca. 15% der Bauten freigelegt, der Rest war noch vom
Dschungel überwachsen.
Zunächst
kamen wir an den Templo de las Inscripciones (Pyramide der Inschriften)
mit einer Höhe von 21 Metern. Innen führte eine
steile, enge
Treppe (die damals leider gesperrt war) bis zum Fundament der Pyramide
- zu der Grabkammer von Pacal. Die Grabplatte (das eindrucksvollste
Mayarelief, das bisher gefunden wurde) mit den Maßen 3,80 m x
2,20 m, einer Stärke von 25 cm und 9 Tonnen schwer, bedeckte
einen
gewaltigen Sarkopharg. Diese Grabkammer lag einige Meter unter dem
Fundament der eigentlichen Pyramide, die später über
dem Grab
errichtet wurde.
Archäologen deuteten das
Relief der Grabplatte sehr unterschiedlich:
Vom
Rachen des Erdungeheuers, über das Lebenskreuz zum Totengott,
vom
Maisgott Yum Kox bis zum bärtigen Wettergott war alles
vertreten.
Doch eine Interpretation, an die ich mich jetzt erinnerte,
verblüffte und irritierte die Fachwelt gleichermaßen:
E.
v. Däniken sah auf der Platte einen Mann in einem
Fluggerät
sitzen, gerade so wie beim Start einer Shuttle (Raumfähre).
Immerhin
sprach man auch von dem Herrscher Pacal, der von der Unterwelt in die
Oberwelt "auffuhr". Nur womit war er damals aufgefahren?
Die
Hieroglyphen waren teilweise entziffert und wiesen eindeutige
Beziehungen zu den Planeten und der Milchstrasse (Zak Beh) auf, dem
Wohnort ihrer Götter. Das älteste Datum auf dem
Relief ging
auf 3000 v.Chr. zurück.
Am Rand der Grabplatte
erzählten Hieroglyphen von dem Tod Pacals durch den
„heißen Hauch“...
Das
zentrale Element war der El Palacio (Palast), der aus einem
labyrinthartigen Komplex aus Gängen, Höfen, Kammern
und einem
viergeschössigen Beobachtungs- oder Wachturm bestand.
Zwischendurch machten wir uns an einem kleinen Bach etwas frisch.
Desweiteren
besichtigten wir den Templo de la Cruz (Tempel des Kreuzes), den Templo
del Sol (Tempel der Sonne) und den Templo de la Cruz Foliada (Tempel
des Blattkreuzes), welche alle drei zu der
„Kreuzgruppe“
gehörten; und den Tempel des Grafen.
Bei
fast jedem Gebäude liefen und sprangen wir etliche hohe Stufen
nach oben, schauten in jede Nische und Kammer, sahen uns die manchmal
kahlen, manchmal mit schönem Stuck verkleideten Wände
an,
genossen den wunderbaren Ausblick - so weit das Auge reichte, nur
satter grüner Urwald und hier und da ein paar Ruinen, die
zwischen
den Bäumen herausschauten - und liefen dann die Treppen wieder
hinunter.
Seltsamerweise
waren nur die Treppen des Templo de la Cruz mit einem Knick nach oben
versehen, so daß man beim Hinunterlaufen auf den schmalen und
steilen Treppen ein sicheres Gefühl hatte.
Dann
mußten wir mal und da keine Toilette in Aussicht war, gingen
wir
ein Stück weit ins Dickicht. Wir wußten nicht, ob es
dort
Schlangen und andere Tiere gab, und so waren wir bei jedem
Geräusch sehr wachsam. Hier war es wie in der Sauna, aber es
tat
gut, und wir hatten ja genug zum Trinken dabei.
Wir
hörten laute Baumgrillen, sahen Riesenameisen mit
Flügeln,
viele wunderschöne Schmetterlinge und natürlich
wieder
überall die Leguane, die recht zahm waren und sich geduldig
fotografieren ließen, wenn man ganz langsam näher
kam.
Süß, wie sie ihre Köpfchen in die Sonne
hielten; einer
war ziemlich groß mit Zacken auf dem Rücken und
kletterte
auf einen Baum, um sich dort zu sonnen. Irgendwie war ich richtig
glücklich in diesem Dschungel. Leider sahen wir keine Tukane,
Papageien und Ozelots, die auch hier leben sollten.
Dann
hörte ich ein seltsames Brüllen. Ich ging diesem
einige
hundert Meter nach, durch ein Stück Dschungel, über
eine
Hängebrücke aus Holz, die über einem Bach
befestigt war,
und wieder etliche Stufen hinauf. Das Brüllen wurde lauter und
über mir, ganz hoch in einer Baumkrone, konnte ich etwas
schwarzes
erkennen. Klar, das waren die Brüllaffen, die hier lebten. Sie
waren recht groß und ich versuchte, mit ihnen zu
kommunizieren
und so dicht wie möglich an sie heranzukommen, was aber durch
den
dicht bewachsenen Urwald nicht ganz leicht war - außerdem
konnte
ich die Affen nicht einschätzen.
So
liefen wir weiter durch dieses romantische Gebiet und kamen an
Wasserfällen und anderen kleineren Ruinen vorbei. Eine davon
war
die Grupo de los Murciélagos (Gruppe der
Fledermäuse) - ein
Adelsquartier. Auf diesem Rundgang erreichten wir dann das Museum, wo
man unter anderem steinerne Reliefplatten anschauen konnte, z.B. die
Platte der Sklaven und die Kriegsplatte, auch einige der kostbaren
Jade-Objekte und Urnen aus Ton und Stein.
Wir
liefen wieder über das ganze Gelände zurück
zum Ausgang,
wo wir uns Bananen und etwas zu trinken kauften. Um ein Haar
wäre
mir ein großer Ast auf den Kopf gefallen, der durch die auf
den
Bäumen kletternden Affen herunterfiel. Bevor dies passierte
lief
ich instinktiv zwei Schritte weiter - was für ein
Glück.
Nun merkten wir wieviel wir an
diesem Tag wieder gelaufen sind und waren froh, als wir im Auto
saßen.
Wir
fuhren gleich weiter, und an der nächsten Grenze zum
Bundesstaat
Veracruz hatten wir diesmal mehr Glück, denn die bewaffneten
Grenzbeamten haben uns durchgewunken.
An
einer Mautstelle begegneten wir einem mexikanischen
„HB-Männchen“, was ganz aufgeregt mit den
Händen
fuchtelte und abkassieren wollte, als wir es nach dem richtigen Weg
fragten. Er verstand uns wohl nicht, und so nahmen wir vorsichtshalber
die andere Straße ohne Gebühr, die kurz vor der
Mautstelle
abbog. Wie sich herausstellte erwischten wir eine unglaublich schlechte
Straße, die teilweise gar nicht ganz fertig gebaut und auch
wieder mit Schlaglöchern versehen war. Auch andere
Überraschungen wie plötzliche Abzweigungen und
Umleitungen
tauchten immer mal wieder auf. Wir mußten uns teilweise
herantasten, da die Dunkelheit schon wieder hereingebrochen war und
beteten, daß das Auto bis zum Schluß durchhielt.
Endlich
trafen wir in Catemaco ein und fanden auf Anhieb unser Hotel. Ein sehr
netter Portier winkte uns zu einem Parkplatz direkt im Hotelhof. Jetzt
war es 2.00 Uhr, wir waren unwahrscheinlich müde und fielen in
einem ganz netten Zimmer sofort ins Bett.
Der
nächste Tag war wieder sehr schön, wir spazierten an
wunderschönen verschiedenfarbigen
Blütensträuchern
vorbei direkt an den drittgrößten See Mexikos - den
Lago de
Catemaco. Dort aßen wir vier sehr leckere frische Platanas
(Bananen). Beinahe alle zehn Meter stand ein Mexikaner, und jeder
wollte uns eine Bootsfahrt auf dem See verkaufen, wo man
hauptsächlich die Affeninsel und eine Lagune anschauen konnte.
Stattdessen
machten wir einen Stadtrundgang, gingen zum Zócalo und
entdeckten eine Cabina de Internet (Internetkabine), in der wir etwas
herumsurften. Danach ging es zum Kaffeetrinken in eine kleine Bar.
Als
wir uns im Hotelpool, der auf einer Art Dachterrasse angebracht war,
erfrischen wollten, mußten wir feststellen, daß
dort
wahrscheinlich seit einer Ewigkeit niemand mehr gebadet hatte. Er sah
sehr verwahrlost aus, und daher ließen wir nur unsere Beine
hineinbaumeln. Zum Glück gab es noch eine Dusche.
Am
Morgen des 26.09. frühstückten wir sehr gut in
unserem Hotel
und besuchten nach einem längeren spanischen
Informationsaustausch
in einem Touristikbüro einen Brujo (Hexer). Die Stadt Catemaco
war
berühmt für ihre Curanderos (schamanischen Heiler)
und
Brujos.
Zuerst
ließen wir uns einer traditionellen Limpia (Reinigung)
unterziehen - im Stehen, mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen
Augen. Der Hexer brannte in einem abgedunkelten Zimmer ein Gemisch aus
Weihrauch, Kopalharz und Myrre ab und strich mit
Kräuterbüscheln und/ oder rohen Eiern über
den
Körper des „Patienten“, während
er irgendwelche
Worte murmelte, die sich wie Zauberformeln anhörten. Es durfte
jeweils nur einer in das dunkle Zimmer und der andere mußte
solange warten. Diese Limpia half anscheinend gegen den
„bösen Blick“ übel gesonnener
Mitmenschen und um
die bösen Geister aus dem Körper zu vertreiben. Mit
allerlei
Kräutern und Zauberpulver für jede Hexerei heilte der
Brujo
außerdem sämtliche Krankheiten.
Nach
der Zeremonie gab er uns noch ein paar Tipps und füllte uns
eine
Flasche mit einem „Zaubermittel“, mit dem man z.B.
Räume oder Gegenstände „reinigen“
konnte,
für zuhause ab. Am ersten Freitag im März findet
übrigens alljährlich in Catemaco ein großer
Hexer- und
Heilerkongress statt, der Touristen, Journalisten und Gläubige
aus
der ganzen Welt anzieht.
Als
wir wieder ins Freie traten, fühlten wir uns etwas seltsam,
aber
dennoch ganz gut und etwas leicht. Vielleicht hatte der Zauber ja schon
angefangen zu wirken? Es war auf jeden Fall ganz interessant und auch
etwas mystisch.
Meine
Kamera haben wir immer wieder mit einem Ventilator getrocknet, und
siehe da, sie funktionierte wieder! Allerdings wußte ich,
daß ich das Meersalz nie wieder herausbekommen
würde.
Um
ca. 14.00 Uhr fuhren wir nach Puerto Aristo. Auf der Fahrt dorthin
wurde der Himmel ziemlich dunkel, wir erlebten einen
ohrenbetäubenden Donner, taghelle Blitze und sintflutartigen
Regen. Man konnte fast nichts mehr durch die Windschutzscheibe
erkennen. Dann war vor uns ein einheimischer LKW, dem wir ein paar
Kilometer folgten. Das Wasser auf der Straße stieg jedoch
dermaßen an, so daß wir für eine Weile
anhalten
mußten. Ein vorbeifahrender LKW schleuderte eine riesige
Menge
Wasser ans Auto und erwischte meinen Freund, der gerade ausgestiegen
war. Daß er dann klatschnaß noch in eine knietiefe
Pfütze lief, machte keinen Unterschied mehr.
Als
der Regen ein bißchen nachgelassen hatte, fuhren wir weiter
und
erreichten ca. 22.00 Uhr das kleine verschlafene
Hafenstädtchen
mit Leuchtturm an der Pazifikküste, parkten am
Straßenrand
und nahmen erst einmal ein Bad im Pazifik. Das Wasser war auch hier
schön warm, aber der Sand war fast schwarz.
Dann
schauten wir uns nach einem in unserem Reiseführer
beschriebenen
Hotel um, was wir aber leider nicht fanden. Wir nahmen gegen 23.50 Uhr
ein anderes Zimmer in dem einzigen Hotel, daß noch
geöffnet
war - allerdings sah es so aus, als hätte dieses kleine Hotel
nicht einen einzigen Stern. Das Zimmer hatte einen eigenartigen Geruch,
im Bad/ WC mußte man fast seitlich gehen, um zu einer Dusche
zu
gelangen, die Betten waren schon sehr durchgelegen, es piekste und
juckte auf der Haut. In dieser Nacht schliefen wir überhaupt
nicht.
Um
7.15 Uhr krähten dann auch noch Hähne und Hunde
bellten
lautstark. Das reichte und wir standen schnell auf, packten unsere
Sachen zusammen und fuhren ein Stück weiter an der
Küste
entlang.
Als
wir den Wagen abstellten und uns auf den Weg zum Strand machten,
tauchte wie aus dem Nichts ein offener Militärwagen mit
Besatzung
auf und "begleitete" uns ein Stück bis wir am Strand waren.
Aus
Sicherheitsgründen?
Es
war unglaublich heiß und wir gingen sofort ins Wasser. Hier
gab
es super große Wellen. Und wieder trafen wir keine
Schildkröten an, die genau an diesem Strand sein sollten -
sehr
schade. Als wir danach über einem Umweg zum Auto liefen
machten
wir die Bekanntschaft mit Sandflöhen. Es waren
unzählige...
sie bedeckten den ganzen Körper und jede einzelne
hinterließ
brennende juckende rote Pünktchen auf der Haut. Die
Sandflöhe
waren weder mit Mückenspray noch mit Teebaumöl
abzuwehren.
Wir sahen ziemlich lustig aus - als hätten wir die Masern
bekommen. Gottseidank verschwanden die Pünktchen am
nächsten
Tag wieder.
Um
14.30 Uhr ging es weiter nach Uxmal. Diese Strecke führte uns
durch das Chiapas-Gebirge, ein Teil der Sierra Madre de Chiapas.
Zwischen dem Hochland von Chiapas und der Sierra Madre del Sur befand sich die Landenge Istmo de Tehuantepec, die an ihrer schmalsten Stelle nur ca. 220 km Breite maß. In dieser Landenge lag die geographische Grenze zwischen Nord- und Mittelamerika. Alles, was westlich davon lag, war Nordamerika, alles östlich davon Mittelamerika, da der Isthmus in Nord-Süd-Richtung verläuft. Es gab sowohl Kältezonen in den mehr als 3000 Meter hohen Bergen (der Volcan de Tacana mit 4117 m ist der höchste Punkt) als auch tropisches Klima. Die starken Regenfälle in der warmen Region brachten einen der dichtesten Regenwälder des Landes hervor; außerdem gehörte Chiapas zu den artenreichsten Pflanzen- und Tiergebieten in Mexiko. Hier gab es auch eine Vielzahl von Flüssen, wie z.B. den Grijalva, den Rio Grande de Chiapa, den Usumacinta und den Ostuta.
Zwischen dem Hochland von Chiapas und der Sierra Madre del Sur befand sich die Landenge Istmo de Tehuantepec, die an ihrer schmalsten Stelle nur ca. 220 km Breite maß. In dieser Landenge lag die geographische Grenze zwischen Nord- und Mittelamerika. Alles, was westlich davon lag, war Nordamerika, alles östlich davon Mittelamerika, da der Isthmus in Nord-Süd-Richtung verläuft. Es gab sowohl Kältezonen in den mehr als 3000 Meter hohen Bergen (der Volcan de Tacana mit 4117 m ist der höchste Punkt) als auch tropisches Klima. Die starken Regenfälle in der warmen Region brachten einen der dichtesten Regenwälder des Landes hervor; außerdem gehörte Chiapas zu den artenreichsten Pflanzen- und Tiergebieten in Mexiko. Hier gab es auch eine Vielzahl von Flüssen, wie z.B. den Grijalva, den Rio Grande de Chiapa, den Usumacinta und den Ostuta.
Es
war eine sagenhaft schöne Landschaft, durch die wir fuhren,
teilweise eine Art Gras- und Buschsteppe in den höheren
Regionen,
dann wieder dicht bewachsener Wald. Es ging bergauf, bergab, wieder
bergauf, sämtliche Serpentinen entlang, enge, aber sehr gut
ausgelegte Kurven. Dann wurde es wie erwartet recht kühl und
wir
zogen uns wärmere Sachen an. Auf halber Strecke etwa fing es
wieder an zu regnen - es war außer- und innerhalb des Autos
richtig neblig geworden. Innen deshalb, weil die Klimaanlage zwar
kühlen, aber keine warme Luft abgeben konnte. Das war ein
halber
Blindflug. Während wir ständig die Scheiben von innen
wischen
mußten, die Fenster halb geöffnet, sahen wir kaum
etwas von
der Straße, die an einer Seite steil hinabfiel.
Wahrscheinlich
hätte man dort mit einem Fallschirm herunterspringen
können.
Zum Anhalten gab es auch keine Möglichkeit.
Plötzlich
überholte uns ein Pickup, dem wir dann vertrauensvoll folgten,
obwohl wir immer noch fast nichts sahen - außer den
Rücklichtern unseres Vordermannes, der sich ziemlich rasch und
sicher den Weg durch Regen und Nebel bahnte. Das war wieder einmal
Glück im Unglück.
Nach
einer unendlich langen Bergauf- und Bergabfahrt erreichten wir wieder
eine etwas ebenere Region. Aha, die nächste Kontrolle wartete
auf
uns. Diesmal wurden der Kofferraum, unsere Taschen und der vordere Teil
des Wagens gründlich untersucht. Die Kontrollmänner
fanden
nichts besonderes und ließen uns weiterfahren, nachdem wir
wieder
alles aufgeräumt hatten.
Noch
immer waren wir in einer malerischen Gegend, als einige reitende
Rancheros mit Kühen, Rindern, Schafen, Ziegen und Hunden
unseren
Weg in einem gemächlichen Tempo kreuzten. Wenig
später rannte
dann auch noch ein recht großer Affe über die
Straße.
Man mußte wirklich auf alles gefaßt sein.
Langsam
ging die Sonne unter und wir fuhren und fuhren... Nach einer Ruhepause
mitten in der Nacht in einem Waldgebiet hielt uns ein Polizeiwagen an.
Wir kurbelten die Scheibe herunter und ein Polizist sagte freundlich
etwas auf Spanisch. Wir verstanden nicht viel, nutzten aber die
Situation und fragten ihn nach dem genauen und kürzesten Weg
nach
Uxmal. Er holte sogleich eine Karte aus seinem Wagen, erklärte
uns
alles und wünschte noch eine gute Reise. Wir waren sehr
erstaunt,
da es mitten in der Nacht war und hatten das Gefühl - auch
aufgrund einiger anderer Erlebnisse - daß jeder in Mexiko
wußte, wo wir uns gerade aufhielten... Sollten wir uns
dadurch
sicherer oder ausspioniert fühlen?
Gegen
15.00 Uhr trafen wir dann endlich in Uxmal ein. Das war eine reife
Leistung: In ca. 12 Stunden legten wir die Strecke vom Pazifik bis nach
Uxmal zurück.
Am
Empfang hatten wir eine seltsame Unterhaltung mit einem Herrn, deren
Funktion und Nationalität wir nicht richtig zuordnen konnten
und
der offensichtlich mehrerer Sprachen mächtig war. Nach einer
kleinen Preisdiskussion bekamen wir ein Hotelzimmer direkt
gegenüber der Ruinen. Eine sehr schöne und gepflegte
Hotelanlage mit kleineren Gebäuden, gut ausgestatteten Zimmern
mit
Veranda, wunderschönem Garten mit Gartenlaube und zwei
sauberen
Pools.
Wir
aßen etwas und badeten im Pool. Danach nahmen wir nach langer
Zeit mal wieder ein richtiges Bad, da wir hier eine Badewanne hatten
und tranken jeder ein kühles Bier aus der Minibar. Wir setzten
uns
noch auf die Veranda - dann hörten wir nebenan jemanden
pinkeln
und eine Spülung. Wir wußten aber, daß
sich keine
Gäste im Nebenzimmer befanden... Auf einmal kam zwei Zimmer
weiter
ein mexikanischer Angestellter heraus. Das war schon seltsam. Gab es
versteckte Verbindungen zu den einzelnen Zimmern? Wir konnten keine
entdecken. Als wir wieder einigermaßen fit waren, betraten
wir
das Ruinengelände.
Es
handelte sich um eine zwischen 800 und 1000 n. Chr. errichtete Stadt,
die von den Maya bis zur Eroberung ihres Reiches durch die spanischen
Konquistadoren im 16.Jahrhundert bewohnt wurde. Sie wurde im Puuc-Stil
errichtet (Puuc kommt aus der Mayasprache und bedeutet Hügel)
und
bestand aus mehreren Gruppen monumentaler Gebäude, die
zusammen
eine beeindruckende Einheit ergaben - viereckige, palastartige
Gebäude wurden so arrangiert, dass in ihrer Mitte ein
großer
freier Platz, der so genannte Patio, gebildet wurde.
Die
Sound- und Lightshow - übrigens eine der besten der
Ruinenstätten - die um 20.00 Uhr bei den Ruinen stattfinden
sollte, fiel buchstäblich ins Wasser. Dennoch stiegen wir im
Regen
mit anderen Besuchern zusammen glitschige Treppen hinauf und stellten
uns auf eine Gebäudeplattform, von der aus man die Show im
Innenhof mitverfolgen konnte. Da es jedoch immer heftiger regnete,
stiegen wir wieder hinab und machten es uns an der halboffenen Bar mit
ein paar Tequilas gemütlich.
Es
schien, als setzte die Regenzeit dieses Jahr etwas früher ein,
dennoch war es meistens schön und immer warm. Es regnete nie
sehr
lange am Stück.
Wieder im Zimmer wollten wir die Klimaanlage ausprobieren. Nachdem ich sie eingestellt hatte, hörte ich Stimmen im Hintergrund - wie auch immer sie dort hineingelangen mochten...
Wieder im Zimmer wollten wir die Klimaanlage ausprobieren. Nachdem ich sie eingestellt hatte, hörte ich Stimmen im Hintergrund - wie auch immer sie dort hineingelangen mochten...
Morgens,
gegen 5.30 Uhr, wurden wir durch einen scharf pfeifenden, extrem lauten
Feueralarm geweckt. Da wir weder Feuer noch Rauch sahen, montierten wir
das Alarmgerät ab und nahmen die Batterie heraus, da wir noch
etwas schlafen wollten. Langsam kam uns alles ein bißchen
seltsam
vor; wir fanden keine Ruhe mehr und beschlossen, unsere Sachen zu
packen und ins Auto zu bringen. Es hatte den Eindruck, als wenn man uns
loswerden wollte - warum auch immer.
Komischerweise
waren wir außer einem anderen Pärchen die einzigen
Gäste in dem relativ noblen Hotel. Es lag direkt neben den
Ruinen,
und dennoch waren die vielen anderen Besucher irgendwoanders
untergebracht.
Zehn
Minuten nachdem wir unser Zimmer verlassen hatten, gingen wir zur
Rezeption. Der Portier fragte nicht, was wir wollten, er sagte sofort:
"Check out - two beers!" Wir waren mehr als erstaunt - das hatten wir
nicht erwartet. Er fragte nicht, ob wir noch bleiben wollten, wie es
uns gefallen hätte, usw. Beim Frühstück
unterhielten wir
uns noch etwas über unser
„Agententhriller-Hotel“.
Danach
gingen wir, diesmal bei wunderbarem Wetter und Tageslicht, wieder zu
den Ruinen. Wir stiegen wieder ein paar Treppen hinauf und gelangten
zur Pyramide des Zauberers (Pirámide del Adivino), die sich
auch
der „Tempel der menschlichen Könige“
nannte, welche
Erde, Himmel und Unterwelt verbanden und den Menschen ihren Platz im
Kosmos zuwiesen.
Diese
Pyramide hatte eine ovale Grundfläche, eine Höhe von
38
Metern und besaß 5, zum Teil aus früheren Perioden,
überbaute Tempel (wobei "Uxmal" eigentlich soviel wie "3x
erbaut"
bedeutete). Sehr steile Treppen führten an zwei Seiten hinauf,
die
man leider nicht betreten durfte. Die komplette westliche Treppe war
mit Steinmasken des Regengottes Chaac verziert. Eine Legende
erzählt, daß ein Zwerg, Sohn einer Zauberin, die
Pyramide in
einer Nacht erbaute...
Dann
kamen wir zum Nonnenviereck (Cuadrángulo de las Monjas). Man
vermutete, daß dort das ewige Feuer der Göttin Vesta
Tag und
Nacht durch Priesterinnen bewacht wurde. Auch hier waren die Fassaden
kunstvoll mit großen Masken des Chaac und der gefiederten
Schlange verziert. Das Nonnenviereck war an allen vier Seiten von
Palästen umgeben (die Ecken waren jeweils offen). Wir gingen
durch
einen Torbogen, an deren Decke sich ein brauner Handabdruck befand. Wir
erfuhren erst später, daß dies der original
Handabdruck des
Maya-Erbauers gewesen war.
Nun liefen wir direkt auf den Juego
de Pelota zu - auch hier gab es diesen Ballspielplatz.
Wie
auch in Chichén Itzá entdeckten wir hier eine
Plataforma
de los Jaguares (Jaguarplattform), die Grupo de las Columnas
(Säulengruppe) und eine andere große Pyramide, von
der
bisher nur eine Seite freigelegt und rekonstruiert wurde. Wir stiegen
auch hier wieder die sehr steilen Treppen hinauf und hatten einen
fantastischen Blick über den Urwald und das gesamte
Gelände
von Uxmal.
Desweiteren
sahen wir den Templo Sur (Südtempel), nördlich der
Casa de
las Palomas (Taubenhaus) den Cuadrángulo del Cementerio
(Tempel
des Friedhofs) und die Casa de las Tortugas
(Schildkrötenhaus),
deren Dachfries mit Schildkröten verziert war - die
Schildkröten standen bei den Maya in enger Verbindung mit
Regen
und daher auch mit dem Regengott Chaac.
Das waren übrigens die
einzigen Schildkröten, die wir in Mexiko sahen.
Daneben
stand der Palacio del Gobernador (Palast des Gouverneurs) - dessen Name
auch von spanischen Entdeckern stammte - mit 11 Eingängen,
einer
Länge von 100 Metern und einem schönen Fries aus
Masken und
Kreuzornamenten.
Während
unserer Ruinenerkundung sahen wir immer wieder Leguane und sehr viele
farbenprächtige Schmetterlinge. In der Eingangshalle schrieben
wir
noch ein paar Ansichtskarten.
Um
17.45 Uhr verließen wir Uxmal. Wir mußten unbedingt
noch
einmal nach Chichén Itzá, da wir letztes Mal ja
nicht auf
die Kukulcán-Pyramide steigen konnten. Wir fuhren durch
etliche
kleine Dörfer, die nicht auf unserer Karte eingezeichnet waren
und
mußten daher ab und zu auf Spanisch nach dem Weg fragen. Hier
konnte wirklich niemand Englisch. Es war sowieso empfehlenswert, in
Mexiko ein paar Brocken Spanisch zu sprechen, denn Englisch war hier
nicht unbedingt so beliebt - vor allem fernab der Touristenzentren.
Seltsamerweise sagten die Einheimischen meistens „todo
derecho“ - alles geradeaus... Wir waren ziemlich
verunsichert,
dennoch fanden wir den richten Weg. Dann bewegte sich mitten auf der
Straße etwas schwarzes - eine Schlange, die wir umfahren
mußten.
Um
ca. 21.30 Uhr trafen wir an dem gleichen Hotel, in dem wir vor ein paar
Tagen übernachtet hatten, ein. Trotz der (viel zu kalten)
Klimaanlage waren unsere Beine am nächsten Morgen zerstochen -
vielleicht lag es aber auch an der Riesenspinne, die auf einmal in
unserem Zimmer auftauchte und langsam Richtung Tür
stolzierte...
Endlich
konnten wir heute auf die große Pyramide klettern - von dort
oben
hatte man einen wunderschönen Blick auf Chichén
Itzá. Leider war der Seiteneingang unten an der Pyramide
zugesperrt, durch den ich eigentlich ins Innere gelangen wollte.
Manchmal gab es Führungen durch diesen Seiteneingang, was aber
ausgerechnet heute nicht der Fall war. Daher suchte ich oben einen
Eingang, der ins Innere führte - und fand ihn auch... ein
Gitter
mit einem Schloß lag auf diesem Einstieg... womit auch dieser
Eingang ins Innere leider verschlossen blieb... Eines Tages
würde
ich mir zu gerne die inneren Gänge, den Jaguar mit seinen
Jadeaugen, usw. anschauen!
Ich
sprach noch mit einem Angestellten der Anlage, der uns anbot, in seiner
Pension in einem Nachbarort zu wohnen, um dann nochmal am Tag der
Führung durch den Seiteneingang zur Pyramide
zurückzukehren.
Doch soviel Zeit hatten wir leider nicht mehr und fuhren wieder
Richtung Tulum.
Wir
erwischten wieder einmal unglaublich schlechte Straßen
–
das waren keine Schlaglöcher mehr - das waren Krater! Aber
unser
Nissan hielt das scheinbar alles sehr gut aus.
In
Tulum kamen wir diesmal in einem anderen Hotel unter. Das Zimmer war so
là là, in der Nähe des Eingangs, und wir
hatten eine
sehr laute Nacht - die Menschen schienen überhaupt nicht
müde
zu werden und machten Musik bis in die frühen Morgenstunden.
In so
einem Fall sollte man besser mitfeiern als versuchen zu schlafen.
Unser
Desayuno (Frühstück), das wir gegenüber
einnahmen,
schmeckte uns wieder sehr gut - es gab sowohl warme als auch kalte
Speisen.
Danach
hatten wir vor, die Muyil Ruins mitten im Urwald (Teil eines
Biosphärenreservates) zu besichtigen. Dieses lag 25 km
südlich von Tulum und direkt an der Straße 307, die
Cancún mit Chetumal verband. Muyil war vermutlich von 300
bis
1550 bewohnt.
Als
wir dort eintrafen sahen wir zunächst überhaupt
nichts. Nahe
des Eingangs befanden sich mehrere meterhohe Steinhügel, aber
es
war nicht wirklich etwas zu erkennen. Wir liefen den für
Besucher
vorgeschriebenen Weg entlang und kamen zur Hauptpyramide (Castillo),
welche ungefähr 18 m hoch war. Man konnte nicht bis zur oberen
Plattform steigen, da ein Teil abgebrochen war. Auf der
Rückseite
konnte man in einen Tempelraum blicken, der mit Reliefs, die
ähnlich wie Enten aussahen, verziert war.
Wir
wollten noch mehr entdecken und nahmen einen „Weg“,
der
immer mehr ins Dickicht des Urwaldes hineinführte und jetzt
eher
aussah wie ein Dschungelpfad. Dann gab es keinen Weg mehr und wir
wußten, daß wir uns verlaufen hatten. Um uns herum
waren
nur noch Bäume, Schlingpflanzen, farnartige
Riesengewächse
und unwahrscheinlich viele Mücken oder Moskitos. Entfernt
hörten wir Tierrufe, unsere Kleidung klebte durch die
feuchtheiße Luft am Körper, und wir versuchten
irgendwie
weiterzulaufen, nur wußten wir nicht in welche Richtung. Wie
durch einen Zufall tauchte vor uns ein größerer,
sonnengelber Schmetterling auf. Er flog um uns herum und dann immer
dicht vor uns im Zickzack, als wollte er uns den Weg zeigen. So liefen
wir eine Weile weiter, immer diesem schönen Schmetterling
hinterher.
Und
tatsächlich - vor uns tauchte eine kleine, niedrige Pyramide
auf.
Ich wollte mich bei dem gelben Schmetterling
„bedanken“,
aber er war verschwunden... Die Eingänge der Minipyramide
waren so
klein, daß wir uns ziemlich bücken mußten,
um
hineinsehen zu können. Die meisten Pyramideneingänge,
die wir
bisher sahen, waren klein, aber diese hier... wir malten uns sehr
kleine Menschen aus, aber vielleicht diente dieser Bau auch etwas
anderem.
Dahinter
sahen wir wieder einen Weg, der Richtung Ausgang führen
mußte. Diesen schlugen wir ein und kamen noch vereinzelt an
kleineren Tempeln und einer Plattform vorbei. Dann waren wir wieder am
Castillo und machten noch ein paar Aufnahmen. Die Mücken
begleiteten uns immer noch. Ein größerer Vogel
schrie
ziemlich laut über uns, doch wir konnten ihn aufgrund des
dichten
Blattwerks nicht fotografieren.
Vom
Castillo aus führte eine ungewöhnlich gut erhaltene
alte
Mayastraße (Sacbé) zu den wenige hundert Meter
östlich befindlichen Trümmern eines kleinen Tempels.
Hätten wir vorhin doch lieber diese Sacbé benutzt.
Ein
weiterer, wunderschöner Weg, teilweise mit Holzbrettern
unterlegt,
führte uns durch den anderen Abschnitt des
Biosphärenreservates. Wir sahen verschiedene Vogelarten, kamen
an
Mangroven vorbei, kletterten auf einen „Hochstand“
und
konnten so eine Lagune überblicken. Auf dem Rückweg
kamen wir
noch einmal an den Ruinentrümmern nahe des Ausgangs vorbei.
Nun
waren wir mit unserer Besichtigung und dem
„Dschungeltrip“
fertig und fuhren zurück nach Cancún. Es fing
heftig an zu
regnen und das Wasser auf der Straße stieg rasch an. Wir
kamen in
die Zona Hotelera, eine mehrere km lange Hotelmeile, die
außerhalb von Cancún lag. Hier gab es
sämtliche
namhafte, weltbekannte Hotels bzw. Hotelketten. Ein Hotel, das wir uns
ausgesucht hatten, konnten wir leider nicht erreichen, da aufgrund des
mittlerweile entstandenen Hochwassers einzelne Straßen
gesperrt
werden mußten.
Wir
hielten irgendwo an, da wir Hunger hatten und liefen, so wie wir gerade
waren, durchgeschwitzt vom Dschungeltrip, mit in alle Richtungen
stehenden Haaren, Urwaldklamotten und mittlerweile auch noch
naß
vom Regen, in ein sehr nobles italienisches Restaurant. Es war ein
bißchen peinlich und wir hofften, daß wir
überhaupt
dort hineingelassen würden. Um so überraschter waren
wir, als
wir galant empfangen wurden, uns ins Gästebuch eintragen
durften
und während des überaus guten Abendessens sehr
zuvorkommend
bedient wurden. Was für gegensätzliche Orte, erst der
Dschungel, dann das Nobelrestaurant!
Da
immer noch einige Straßen gesperrt waren, kehrten wir zu
unserem
ersten Hotel in Cancún zurück. Wir erfuhren,
daß ein
Zimmer nun doppelt so teuer war als vor zwei Wochen. Das lag daran,
daß wir den ersten Aufenthalt über das Internet
gebucht und
somit 50% Rabatt erhalten hatten.
Also
suchten wir nach einer günstigeren
Übernachtungsmöglichkeit und fanden ein paar
Straßen
weiter ein nettes Hotel.
Am
nächsten Morgen schien die Sonne wieder und wir fuhren durch
die
Stadt. Leider ging bald wieder ein sintflutartiger Regen los, es
stürmte, auf den Straßen bildeten sich ganze Seen,
es gab
kein Durchkommen mehr, und wir mußten unser Auto abstellen
und
sind erst einmal sitzengeblieben. Das wurde uns aber irgendwann zu
dumm, wir stiegen aus und liefen über die Straße -
dabei
waren wir teilweise bis über die Knie im Wasser! Das spielte
keine
Rolle mehr, denn von oben her waren wir ja bereits
klitschnaß.
Wir entdeckten einen Pizzahut und machten eine Pause, um uns etwas
„antrocknen“ zu lassen. Zum Glück war es
warm.
Am
nächsten Vormittag gingen wir durch die restlichen, aber immer
noch hohen Straßenteiche zur Lavandería, einer
Wäscherei, um dort ein paar Kleidungsstücke reinigen
zu
lassen.
Heute wollten wir unseren Leihwagen
wieder nach Mérida zurückbringen.
Auf
dem Weg dorthin machten wir noch einmal in Chichén
Itzá
halt, um einen Maya-Anhänger mit meinem Namen anfertigen zu
lassen. Diesmal hatte der Juwelier alle Buchstaben bzw. Maya-Symbole
für meinen Namen vorrätig, und ich war
glücklich,
daß ich nun auch so ein schönes Andenken hatte. Dann
aßen wir dort zu mittag. Wir bestellten Pizza medium - und
bekamen jeder eine wagenradgroße Pizza! Dazu tranken wir eine
große Piña Colada.
Gut
gestärkt fuhren wir weiter nach Mérida und brachten
„unseren“ Nissan, der unglaublich viel aushalten
mußte, wieder zurück. Der Autovermieter meinte, der
Wagen
sei in einem guten Zustand und staunte nicht schlecht, als er die von
uns gefahrenen Kilometer notierte: irgendetwas zw. 4000 und 5000 km -
und das in 11 Tagen!
Wir
wurden zum Camionera, einer Art Busbahnhof gefahren und von dort aus
ging es wieder nach Cancún. Der Bus hielt gegen 1.10 Uhr nur
drei Blocks von unserem Hotel entfernt.
Am
4.10. bestätigten wir unseren Rückflug, holten die
Sachen aus
der Wäscherei, gingen kurz in ein Internetcafé und
kauften
etwas ein. Dann fragte ich in einem Agencia Viaje (Reisebüro)
noch
einmal nach der Kukulcán-Pyramide und die damit
zusammenhängenden Führungen. Mich ließ
einfach der
Gedanke an die inneren Gänge nicht in Ruhe. Ich bekam die
Auskunft, daß der kleine Seiteneingang nur noch ab und zu
geöffnet und der obere „Einstieg“ schon
seit Jahren
gesperrt wäre. Der äußere Aufstieg
wäre evtl. bald
gar nicht mehr möglich. Na, da hatten wir ja noch
Glück
gehabt.
Vor
dem Reisebüro wartete ein kleines mexikanisches
Mädchen auf
uns und gab uns lächelnd unsere Einkaufstüte, die wir
in
einem Shop vergessen hatten. War das lieb!
Wir
fuhren mit dem Bus noch einmal in die Zona Hotelera. Dort schlenderten
wir durch amerikanische Shops wie z.B. Disney World. Wir setzten uns in
ein Café und bestellten Cappuccino. Als der Kellner die
Getränke brachte, stellte er ein dunkelbraunes
Kästchen mit
auf den Tisch. Wir staunten nicht schlecht, als er es öffnete
und
uns die verschiedenen Zuckersorten erklärte. Auf den ersten
Blick
sah es nach etwas anderem aus...
Am
5.10. regnete es wieder und wir fuhren mit dem Bus nach Playa del
Carmen. Von dort aus ging es mit einer Personenfähre zur Isla
Cozumel, der größten Insel Mexikos in der
mexikanischen
Karibik. Hier gab es unterirdische Flüsse mit weit verzweigten
Höhlensystemen in paradiesischen Tauchgebieten,
ungefähr
vierzig verschiedene Riffe verteilten sich um die Insel, u.a. auch das
weltweit zweitlängste Korallenriff, das Arrecife Coralino
Maya.
Nach
anderthalbstündigem Fußmarsch in Richtung Chakanaab,
dem
Naturpark, entschieden wir uns doch für ein Taxi, da die
Strecke
länger war, als wir vermutet hatten.
Der
Park bestand u.a. aus einer Lagune mit kristallklarem Wasser, in der
man tropische Fische beobachten konnte, einem wunderschönen
Naturgebiet, in dem man auf schmalen Pfaden spazieren gehen und die
einheimischen Pflanzen und einige Vogelarten studieren konnte.
Desweiteren
liefen wir in der archäologischen Zone durch ein nachgebautes
Mayadorf mit kleinen Häusern und Artefakten. Es gab
über 50
Kopien der berühmtesten Statuen und Ruinen der
früheren
Zivilisationen (z.B. Mayas, Tolteken und Azteken).
Schildkröten
trafen wir leider wieder keine an - nicht eine einzige in unserem
gesamten Mexiko-Urlaub. Am Strand setzten wir uns zu zweit auf eine
Liege unter Palmen mit Blick durch den Regen auf's Meer - es war fast
menschenleer, bis auf ein paar Schnorchler im Wasser. Im gesamten
Chakanaab-Gebiet konnte man noch deutlich die Spuren des letzten
Hurricanes sehen. Nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen und zwei
T-Shirts als Andenken gekauft hatten (eines mit Schildkröte!)
fuhren wir mit der Fähre gegen 20.00 Uhr zurück auf's
Festland.
An
unserem letzten Tag, dem 6.10., frühstückten wir
neben
unserem Hotel und machten noch einige Besorgungen. Die Sonne schien
heute wieder - rechtzeitig zu unserem Abflug. Wir tranken noch zwei
leckere Tequila Sunrise in einer Straßenbar und waren beide
ziemlich traurig, daß wir schon wieder zurückfliegen
mußten. Ich machte noch ein Foto von meinem Freund und dem
fröhlichen Barkeeper, der beinahe zwei Köpfe kleiner
war.
Gerne
wären wir noch in diesem sehr schönen, vielseitigen
Land mit
den meistens lieben und sehr hilfsbereiten Menschen geblieben. Mir
standen die Tränen in den Augen. Wie schnell waren doch die
drei
Wochen vorbeigegangen.
Nun
mußten wir aber los. Ein Bus brachte uns ca. 13.00 Uhr an den
Aeropuerto. Kurz vor dem Abflug konnte man sehen wie sich das
nächste Unwetter näherte, was dann den Hurricane
„Stan“ mit sich brachte. Wir hatten gerade noch
Glück,
konnten um 15.45 Uhr starten und flogen mit 909 km/h über
N.Y.,
Atlanta, Halifax. Dann gab es Turbulenzen beim Essen, die sich um ca.
21.20 Uhr wiederholten. Nach dem Atlantik überflogen wir u.a.
Limerick, Celtic Sea, Aberystwyth, Cardiff und landeten am anderen Tag
um 9.00 Uhr in München.
Ich
war immer noch ziemlich traurig und wäre am liebsten gleich
wieder
zurückgeflogen. Mexiko ist wirklich ein faszinierendes Land,
das
ich wieder einmal besuchen möchte, um noch mehr davon
kennenzulernen.
Vielleicht hat Euch unsere
Geschichte gefallen und wir sehen uns irgendwann einmal in Mexiko!
Hasta la vista!